Schlaganfall (med.:Apoplexie), eine plötzliche Funktionsstörung von Teilen des Gehirns infolge einer akuten Minderdurchblutung oder einer Blutung innerhalb des Schädels. Der S. führt meist zum Absterben von Hirngewebe. Die Folgen sind Lähmungen, Storungen des Sprechens, Schluckens, Sehens, der Koordination und einer Vielzahl anderer Gehirnfunktionen. Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, hohes Cholesterin, Vererbung und das Alter sind die wichtigsten Risikofaktoren.
Häufigkeit
In Deutschland erleiden ca. 230.000 Menschen jedes Jahr einen S., etwa eine Million Menschen leidet an den Folgen, ca. 75.000 Menschen sterben jährlich daran. Die Wahrscheinlichkeit, einen S. im Laufe des Lebens zu erleiden, liegt bei 15,5 % für Männer und 17,2 % der Frauen. Der S. kann in jedem Lebensalter auftreten, im allgemeinen ist er jedoch eine Erkrankung des höheren Lebensalters: Das Durchschnittsalter der Männer liegt bei 70, das der Frauen bei 75 Jahren.
Ursachen
Die häufigste Ursache eines S. ist der Verschluss einer Arterie durch ein mit dem Blutstrom verschlepptes Blutgerinnsel (Embolie). Das Blutgerinnsel (der Embolus) kann entweder in einer atherosklerotisch veränderten Schlagader innerhalb oder außerhalb des Gehirns entstehen oder aber aus dem Herzen stammen. Eine Emboliebildung im Herzen wird durch einen Herzinfarkt, einen Klappenfehler oder durch Vorhofflimmern – eine Herzrhythmusstörung – begünstigt. In seltenen Fällen soll auch ein Embolus aus einer Beinvene zunächst ins rechte Herz, dann über ein offenes Foramen ovale ins linke Herz und anschließend ins Gehirn gelangt sein (sog. gekreuzte Embolie).
Auch eine Thrombose in einer vorgeschädigten Schlagader kann einen S. verursachen.
Eine Blutung entsteht durch die Ruptur einer Arterie im Gehirn, deren Wand entweder durch Atherosklerose oder ein angeborenes oder erworbenes Aneurysma (Aussackung) geschädigt wurde.
Eine Vielzahl kleinerer S. führt zu einem Multinfarktsyndrom. Neben verschiedenen anderen Ausfällen kann auch eine Demenz die Folge einer solchen Häufung von S. sein.
Symptome
Ein S. kann mit einer massiven Lähmung, Koma und sogar Tod innerhalb weniger Stunden oder Tagen beginnen. Er kann auch mit minimalen Gefühlsstörungen, Schwächen des Arms oder Beins, Sehstörungen, Verwirrung und einer bunten Vielfalt anderer Ausfallerscheinungen einhergehen. Diese diskreten Störungen können sich wieder zurückbilden, sind aber meistens Vorläufer eines großen S.. Oft verlaufen S. durch Blutungen schwerer und sind häufiger mit Bewusstlosigkeit verbunden, leichte Formen sind aber durchaus möglich.
Untersuchung
Eine körperliche Untersuchung und die Erhebung der Vorgeschichte erlaubt oft die Abgrenzung eines Schlaganfalls von anderen Schädigungen des Gehirns wie z. B. durch Tumore, Entzündungen oder Verletzungen. Der Ausschluss einer Blutung als Ursache des S. durch eine Computertomografie ist wichtig für die Behandlung.
Computertomografie eines Patienten mit Schlaganfall
Therapie
Bis zu drei Stunden nach dem Auftreten der Symptome kann das verantwortliche Blutgerinnsel möglicherweise durch Fibrinolyse aufgelöst werden. In einer großen amerikanischen Studie blieben 44 % der Patienten mit Fibrinolyse ohne bleibende Schädigungen gegenüber 33 % der Kontrollgruppe ohne diese Behandlung. Die Sterblichkeit war in beiden Gruppen gleich, Blutungskomplikationen stiegen unter der F. an. Für diese Therapie bestehen eine große Zahl von Kontraindikationen wie Blutungen, hohes Alter, stark erhöhter Blutdruck, Herzinfarkt oder Operationen in der kürzeren Vorgeschichte.
Acetylsalicylsäure (ASS, z. B. Aspirin ®) kann in einer niedrigen Dosierung nach einem S. die Wahrscheinlichkeit eines erneuten S. reduzieren, massiver herabgesetzt wird die Blutgerinnungsfähigkeit durch Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Marcumar®) bei einer durch Vorhofflimmern verursachten Embolie.
Bei geeigneten Veränderungen kann auch ein gefäßchirugischer Eingriff an der Halsschlagader (Arteria carotis) das Risiko für weitere Zwischenfälle senken.
Komplikationen des S. wie Beinvenenthrombose oder Lungenentzündung müssen vermieden werden, die Rehabilitation durch Krankengymnastik und Sprachtherapie beginnt schon wenige Tage nach dem akuten Ereignis.In vielen Kliniken sind spezielle Schlaganfallstationen (stroke units) eingerichtet worden. Die Behandlung in diesen spezialisierten Abteilungen kann die Sterblichkeit senken und die Chance einer vollständigen Wiederherstellung erhöhen.
Deutsche Schlaganfallgesellschaft
[…] die Senkung der Bluttfette die bekannte erhöhte Anfälligkeit der Diabetiker für Herzinfarkte und Schlaganfälle senken […]