Staphylokokken (gr.: staphyle – Traube und kokkos – Korn), gehören zur Gattung der Kokken (kugelförmige Bakterien) und sind harmlose Besiedler der Haut und Schleimhäute, lösen aber auch lebensbedrohliche Infektionen aus.
Traubenförmige Ansammlungen kugelförmiger Bakterien: Staphylokokken, durch das Elektronenmikroskop gesehen
Bei etwa einem Drittel aller gesunder Menschen können S. regelmäßig im Bereich von Nase und Rachen nachgewiesen werden, bei einem weiteren Drittel gelegentlich, in Krankenhäusern bei mehr als 80 Prozent der Angestellten. S. verursachen eitrige Entzündungen der Haut, oft mit Bildung von Abszessen. V.a. bei abwehrgeschwächten Patienten können S. Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen, Sepsis u. a. lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen.
Staphyloccus aureus , die gefährlichste Art der Gattung, bildet eine Reihe von Toxinen (Giften). Enterotoxine werden selbst durch Kochen nicht zerstört und sind Auslöser von Lebensmittelvergiftungen. Das Toxische Schocksyndrom tritt bei Frauen während der Menstruation auf. Symptome sind Fieber, Erbrechen, Durchfall und Hautausschlag. Auslöser ist ebenfalls ein S.-Toxin, ein Zusammenhang mit der Benutzung von Tampons wird vermutet.
S. neigen zu einem regen Austausch von Genen durch Konjugation (Genmaterial wird über Pili – Ausstülpungen der Zelloberfläche – weitergegeben). Dies ist vermutlich die Ursache der weit verbreiteten Resistenz von S. gegen Antibiotika. S., die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind, bedrohen vor allem schwerkranke Patienten in Krankenhäusern. (MRSA = Methicillin resistenter Staphylococus aureus, ORSA= Oxacillin resistenter Staphylococcus aureus)
S. werden in erster Linie durch körperlichen Kontakt (Hände), selten durch die Luft übertragen, eine Schutzimpfung gibt es nicht.
Ruhr Universität Bochum, Vorlesung Medizinische Mikrobiologie: Staphylokokken
[…] pneumoniae), bei der sekundären Pneumonie treten Haemophilus influenzae, Klebsiellen, Staphylokokken u. a. als Erreger […]